Strandgut

Strandgut

1. In den Spuren des Sandes,

von vielen Fußgetrappel menschlicher Natur,

in Haufen zusammengetragen von den Kräften der Fluten,

liegt es scheinbar im Nirgends frei und pur.

2. Stürme und Winde, Gezeiten im Wechsel,

Blitze fallen in die unruhige See.

Kumuluswolken am Himmel sich türmen,

die Gischt strahlt im Dunkel weiß wie Schnee.

3. Regen peitscht das Nass aus den Winden,

Menschen eilen von Wasser durchtränkt,

Kiter halten ihre Drachen mit Händen,

rasen fast fliegend, in die Fluten verdrängt.

4. Segel am Horizont, durch die Wellen gezogen,

schaukelnde Boote, wie von Geisterhand gelenkt,

in dunkle Gewitter, durch den tosenden Regen,

leuchtendes Perlmutt, aus dem Meere geboren,

zeugen von Tiefe, entronnen dem Leben.

5. Gedanken im Rauschen bei Nordsee und Wind,

in meiner Nähe ein spielendes Kind,

sonnige Menschen, Leben im Hier,

ich spür mich lächeln, denn ich bin bei mir.

Kerstin Kant, Nordwijk aan Zee, 08. 2014 (geschrieben am Meer)