Über das Leben und das Sterben

Über das Leben und das Sterben

1. Der Tag neigt sich dem Ende zu,

das Leben findet langsam Ruh,

die Stimmen werden friedlich, leise,

die Nacht so schön, auf ihrer Reise.

2. Sieh doch hinaus, kannst du sie sehn?

Die Dunkelheit ist wunderschön.

Nur mit ihr siehst du die Sterne,

nah bei uns und in der Ferne.

3. Das Leben schläft, die Zeit steht still,

die Herzen schlagen ruhig und leise,

man kann sie hören, wenn man das will,

denn jedes spricht auf seine Weise.

4. Am Morgen wachen sie erneut,

begrüßen jeden Tag erfreut,

von ganz alleine wieder auf,

so ist das Leben, so scheint es Brauch.

5. Doch manches Herz erwacht nicht mehr,

es hinterlässt ein Tränenmeer,

es reist nun eine andere Reise,

es pocht nicht mehr, es schlägt nicht leise.

6. So wie es kam, so aus dem Nichts,

ist es auch wieder weggegangen,

an einem Ort, den wir nicht sehen,

kein Morgen mehr, kein Schlafverlangen.

7. Nur eine Rückkehr, ist ihm gewährt,

damit der Abschied nicht erschwert,

damit wir weinen, um den Verlust,

weil unser Herz doch weinen muss.

8. Doch wenn wir an die Zeiten denken,

in der wir uns mit Glück beschenken,

weil wir mit diesem einen Menschen,

der Liebe große Träume schenken.

9. So können wir doch leise lächeln,

und glücklich an Vergangenen denken,

an dem was wir bekamen, freuen

und keinen Tag davon bereuen.

10. Geliebt zu haben, geliebt zu werden,

ist das, woran wir täglich tragen,

die Liebe wohl kann nichts erschweren,

sie liebt von selbst, stellt keine Fragen.

11. Und wenn du liebst, erfreu dich dran,

denk an das Herz, so hin und wann,

denk an die Liebe, die dich liebt,

weil sie des Herzen Kraft dir gibt.

12. Und wenn ein Herz dann nicht mehr schlägt,

dann frag nicht, wie das möglich ist

und suche nicht nach einem Sinn,

das „Sein“ fließt mit der Zeit dahin.

13. Denn alles, was im Vergangenen liegt,

dass sollte dort auch liegen bleiben.

Egal, ob Liebe oder Leid,

in Zukunft heißt nach vorn zu sehen,

denn wer will schon im „War“ verweilen.

14. Geschichte, hilft uns aufzuräumen,

um das Geschehene zu verstehen,

doch wenn wir in ihr lange träumen,

dann können wir nicht weitergehen.

15. Vergessen kann ein Herz wohl nicht,

wenn es vom Andren tief berührt,

doch kann es heilen irgendwann,

und schenkt uns neues Sonnenlicht.

Kerstin Kant, Düsseldorf Jan. 2010